Der tropische Regenwald

Der tropische Regenwald

Karte des tropischen Regenwalds (rot)

Karte des tropischen Regenwalds (rot)
Quelle: Wikipedia.org

Charakterisierung

  • Lage
    • beidseits des Äquators, meist bis ungefähr zum 10. Breitengrad
  • Niederschlag
    • min. 1800 - 2000 mm (9,5 - 12 humide Monate)
  • Besonderheiten
    • nährstoffärmste Böden der Welt

Der tropische Regenwald leidet - bei üppigem Wachstum und rascher Verwitterung - unter Nährstoffknappheit. Wie kommt das?
In den Tropen sind die Niederschläge und Temperaturen seit Jahrmillionen hoch. Daher kam es zu einer rascheren Verwitterung der Böden (Beschleunigung der chemischen Prozesse durch höhere Temperatur) und Auswaschung der Nähstoffe (durch die höhren Niederschläge).
Die Böden sind somit überwiegend nährstoffarm. Nährstoffe, die zum Wachstum gebraucht werden, sind daher zum großen Teil in der vorhandenen Pflanzenmasse enthalten. Durch die hohen Temperaturen sind Wachstum sowie Zersetzungsprozesse beschleunigt. Wenn Pflanzenteile absterben (ein Ast abbricht, Laub fällt, Wurzeln vermodern), werden diese Nährstoffe rasch von anderen Pflanzen aufgenommen. Dieser Kreislauf hält die Nährstoffe im Regenwald "zurück" und "schützt" sie vor der Auswaschung.
Problematisch wird es, wenn dieser Kreislauf unterbrochen wird. So greift der Mensch durch Abholzung zur Land- oder Holzgewinnung, oder um Gebietsansprüche zu markieren, in den Regenwald ein. Schädlicher noch als der Entzug von einzelnen Pflanzen ist die Zerstörung der Pflanzendecke: dann fehlen die "Filter", die mit ihren Wurzeln rasch die frei werdenen Nährstoffe wieder aufnehmen. Bis diese "Filter"pflanzen nachgewachsen sind, können die Nährstoffe durch den reichlichen Regen bereits ausgewaschen und - unerreichbar für die Pflanzen - in Seen, Flüsse und ins Meer verfrachtet worden sein.
Dies kann durch Abholzung geschehen. Holz ist ein wertvolles Gut und so ist der Export von tropischen Hölzern oft ein gewinnbringendes Geschäft. Die Nährstoffe, die in den Bäumen vorhanden sind, fehlen nun dem Regenwald.
Die zweite, noch grössere Problematik ist die Brandrodung. Die steigende Anzahl an Einwohnern tropischer Länder suchen im Regenwald Flächen um Landwirtschaft zu betreiben. Die Flächen werden teils durch Brand gerodet.
Da die Böden aber so wenige Nährstoffe enthalten, sind diese für die Landwirte nach wenigen Jahren unbrauchbar. Dann ziehen die Bewohner weiter. Um wieder Flächen zu bewirtschaften und bepflanzen zu können, werden in den Wäldern weitere Flächen abgebrannt. Durch das Abbrennen verliert der Regenwald sowohl einen bedeutenden Teil der Nährstoffe, die in den Pflanzen vorhanden waren, wie auch die Fähigkeit, die freigewordenen Nährstoffe mit den Wurzeln vor der raschen Auswaschung zu schützen.
Damit wird ein rascher Verlust der Bodenfruchtbarkeit eingeleitet, der dazu führt, daß nach wenigen Jahrzehnten solcher Bewirtschaftung auf solchen Böden kaum noch Pflanzen nachwachsen. Es kommt zu einer allmählichen Versteppung oder gar Wüstenbildung.

Amazonia

Beispiel: Manaus - Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas
Live-Meteogramm - Manaus (-3.11°N / -60.03°E)

Manaus liegt sehr nahe am Äquator (3° südliche Breite), deshalb haben sie nur geringe Änderung der Tageslänge. Deswegen wird es lediglich nach Trocken - oder Regenzeit statt nach den vier Jahreszeiten unterschieden. Durch das tropische Klima ist die Temperatur tagsüber sehr hoch, sowie auch nachts die Luftfeuchtigkeit (bis zu 95%). Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist die Wahrnehmung der Wärme noch intensiver.
In Manaus liegt die Regenzeit zwischen Dezember und Mai, in dieser Zeit gibt es täglich starke Niederschläge (jährlich insgesamt über 2.000 mm). Die Tageshöchsttemperaturen liegen meist zwischen 30 und 40°C, die Temperaturen in der Nacht bewegen sich eher zwischen 20 und 30°C. Daher ergibt sich eine Durchschnittstemperatur von ca. 26 bis 28 °C.

Sanggau - Indonesien

Sanggau - Indonesien Sanggau - Indonesien

Sanggau liegt auf Borneo im tropischen Regenwald und mit 0° Breite praktisch auf dem Äquator. Die Tagesmaximaltemperaturen- und Minimaltemperaturen sind hier das ganze Jahr hindurch noch konstanter als in Manaus. Dafür ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ausgeprägt – die Klimadiagramme zeigen eine Differenz von 5 bis 7 °C. Ist der mittlere Temperaturunterschied von Tag und Nacht höher als der zwischen den einzelnen Monaten spricht man von Tageszeitenklima.
In Sanggau dauert die Regenzeit von Oktober bis April.