Der tropische Regenwald
Charakterisierung
- Lage
- beidseits des Äquators, meist bis ungefähr zum 10. Breitengrad
- Niederschlag
- min. 1800 - 2000 mm (9,5 - 12 humide Monate)
- Besonderheiten
- nährstoffärmste Böden der Welt
Der tropische Regenwald leidet - bei üppigem Wachstum und rascher Verwitterung - unter
Nährstoffknappheit. Wie kommt das?
In den Tropen sind die Niederschläge und Temperaturen seit Jahrmillionen hoch. Daher kam es zu einer
rascheren Verwitterung der Böden (Beschleunigung der chemischen Prozesse durch höhere Temperatur) und Auswaschung
der Nähstoffe (durch die höhren Niederschläge).
Die Böden sind somit überwiegend nährstoffarm. Nährstoffe,
die zum Wachstum gebraucht werden, sind daher zum großen Teil in der vorhandenen Pflanzenmasse enthalten. Durch die
hohen Temperaturen sind Wachstum sowie Zersetzungsprozesse beschleunigt. Wenn Pflanzenteile absterben (ein Ast
abbricht, Laub fällt, Wurzeln vermodern), werden diese Nährstoffe rasch von anderen Pflanzen aufgenommen. Dieser
Kreislauf hält die Nährstoffe im Regenwald "zurück" und "schützt" sie vor der Auswaschung.
Problematisch wird
es, wenn dieser Kreislauf unterbrochen wird. So greift der Mensch durch Abholzung zur Land- oder Holzgewinnung, oder
um Gebietsansprüche zu markieren, in den Regenwald ein. Schädlicher noch als der Entzug von einzelnen Pflanzen ist
die Zerstörung der Pflanzendecke: dann fehlen die "Filter", die mit ihren Wurzeln rasch die frei werdenen Nährstoffe
wieder aufnehmen. Bis diese "Filter"pflanzen nachgewachsen sind, können die Nährstoffe durch den reichlichen Regen
bereits ausgewaschen und - unerreichbar für die Pflanzen - in Seen, Flüsse und ins Meer verfrachtet worden
sein.
Dies kann durch Abholzung geschehen. Holz ist ein wertvolles Gut und so ist der Export von tropischen
Hölzern oft ein gewinnbringendes Geschäft. Die Nährstoffe, die in den Bäumen vorhanden sind, fehlen nun dem
Regenwald.
Die zweite, noch grössere Problematik ist die Brandrodung. Die steigende Anzahl an Einwohnern
tropischer Länder suchen im Regenwald Flächen um Landwirtschaft zu betreiben. Die Flächen werden teils durch Brand
gerodet.
Da die Böden aber so wenige Nährstoffe enthalten, sind diese für die Landwirte nach wenigen Jahren
unbrauchbar. Dann ziehen die Bewohner weiter. Um wieder Flächen zu bewirtschaften und bepflanzen zu können, werden
in den Wäldern weitere Flächen abgebrannt. Durch das Abbrennen verliert der Regenwald sowohl einen bedeutenden Teil
der Nährstoffe, die in den Pflanzen vorhanden waren, wie auch die Fähigkeit, die freigewordenen Nährstoffe mit den
Wurzeln vor der raschen Auswaschung zu schützen.
Damit wird ein rascher Verlust der Bodenfruchtbarkeit
eingeleitet, der dazu führt, daß nach wenigen Jahrzehnten solcher Bewirtschaftung auf solchen Böden kaum noch
Pflanzen nachwachsen. Es kommt zu einer allmählichen Versteppung
oder gar Wüstenbildung.
Amazonia
Beispiel: Manaus - Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas
Manaus liegt sehr nahe am Äquator (3° südliche Breite), deshalb haben sie nur geringe Änderung
der Tageslänge. Deswegen wird es lediglich nach
Trocken - oder Regenzeit statt nach den vier Jahreszeiten
unterschieden. Durch das tropische Klima ist die Temperatur tagsüber sehr hoch, sowie auch nachts die
Luftfeuchtigkeit (bis zu 95%). Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist die Wahrnehmung der Wärme noch intensiver.
In Manaus liegt die Regenzeit zwischen Dezember und Mai, in dieser Zeit gibt es täglich starke Niederschläge
(jährlich insgesamt über 2.000 mm). Die Tageshöchsttemperaturen liegen meist zwischen 30 und 40°C, die Temperaturen
in der Nacht bewegen sich eher zwischen 20 und 30°C. Daher ergibt sich eine Durchschnittstemperatur von ca. 26 bis
28 °C.
Sanggau - Indonesien
Sanggau liegt auf Borneo im tropischen Regenwald und mit 0° Breite praktisch auf dem Äquator. Die
Tagesmaximaltemperaturen- und Minimaltemperaturen sind hier das ganze Jahr hindurch noch konstanter als in Manaus.
Dafür ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht ausgeprägt – die Klimadiagramme zeigen eine Differenz von
5 bis 7 °C. Ist der mittlere Temperaturunterschied von Tag und Nacht höher als der zwischen den einzelnen Monaten
spricht man von Tageszeitenklima.
In Sanggau dauert die Regenzeit von Oktober bis April.