Tropische Regionen
In tropischen Regionen (sowie in Regionen mit starken Monsunregenfällen) ist die Niederschlagssimulation besonders schwierig. Dies ist auf das häufige Auftreten von Niederschlagsereignissen mit großen Niederschlagsmengen in kurzer Zeit zurückzuführen. Darüber hinaus ist konvektiver Niederschlag sowie Niederschlag während Gewitterereignissen häufiger anzutreffen.
Beide Niederschlagsformen können sehr komplex und lokal sehr inkonsistent sein und sind daher im Vergleich zu anderen Niederschlagsformen noch schwieriger präzise zu simulieren. Dies hat zur Folge, dass die Niederschlagsmenge in tropischen Regionen im Allgemeinen deutlich unterschätzt wird (Ausnahmen sind möglich, was eine systematische Korrektur sehr schwierig macht).
Gebirgsregionen
In Gebirgsregionen kann der Niederschlag auf einer sehr kleinen Skala variieren. Es treten kleine Unterschiede auf, die auch die beste Berechnung nicht erfassen kann. In unseren europäischen hochauflösenden Modell-Domänen tritt in Gebirgsregionen bei Niederschlägen manchmal ein besonderer Effekt auf: Niederschläge, die in der 7-Tage-Vorhersage angezeigt wurden, verschwinden, wenn der Vorhersagezeitraum nur 3 Tage beträgt.
Das liegt daran, dass die Wettermodelle für die ersten 3 Tage eine Gitterzellengröße von 3 km haben. Die Vorhersagetage 4 bis 7 werden jedoch von einem Wettermodell mit einer räumlichen Auflösung von 12x12 km abgedeckt. Dies hat zur Folge, dass sich Teile des Tals in derselben Gitterzelle befinden wie die Berge. Dies kann möglicherweise Niederschläge im Tal ergeben, obwohl Niederschläge nur in den Bergen erwartet werden. Für die ersten drei Vorhersagetage wird dagegen das 3x3 km-Modell verwendet, das in der Lage ist, zwischen den Bergen und dem Tal zu unterscheiden. Infolgedessen können die Niederschlagsvorhersagen am Tag 3 für Orte im Tal verschwinden. Wir haben noch keine "einfache" Möglichkeit gefunden, diesen Effekt zu beseitigen, da eine Ausweitung der detaillierten Vorhersage auf 7 Tage einen zu großen Rechenaufwand erfordern würde und eine "Reduzierung" des Niederschlags für Talgebiete (die dichter besiedelt sind) würde die Niederschlagsvorhersage für die weniger besiedelten, aber dennoch wichtigen Berggebiete verringern.
Äquatoriale Entfernung
Die Datensätze CHIRPS2 und CMORPH werden von geosynchronen Satelliten, erzeugt, die über dem Äquator positioniert sind und mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Erdrotation um die Erde zirkulieren. Daher ist ihre Sicht auf äquatoriale Gebiete präzise und rechtwinklig, während die Satellitenansicht in höheren Breitengraden durch mehrere atmosphärische Schichten in einem flacheren Winkel gehen muss.
Daher ist die Qualität in äquatornahen Gebieten am besten und nimmt zu den Polen hin stetig ab. CHIRPS2 ist nur für Regionen zwischen 50°S und 50°N und CMORPH nur zwischen 70°S und 70°N verfügbar. Es wird jedoch empfohlen, diese Datensätze noch restriktiver zu verwenden, von 45°S bis 45°N oder sogar nur zwischen 30°S und 30°N. Aus unseren jüngsten Verifikationsstudien, geht hervor, dass für Orte, die weiter vom Äquator entfernt sind, andere Niederschlagsdatensätze die bessere Genauigkeit aufweisen.