meteoblue gibt alle Temperaturen in Grad Celsius (°C) an. Reines Wasser gefriert bei 0°C und kocht bei 100°C auf einer Höhe von 0 Meter über dem Meeresspiegel (m ü.NN). Konvertierungen in andere Skalen können auf Anfrage hergestellt werden.
Messung
Offizielle Temperaturmessungen werden gewöhnlich für einen bestimmten Ort und für eine bestimmte Höhe in zwei Metern über dem Erdboden vorgenommen (wenn nach den Leitlinien der WMO (World Meteorology Organisation) gemessen wird). Es existieren noch viele andere Messungen, die erheblich abweichende Ergebnisse produzieren können, abhängig von der Ausstattung der Instrumente (Abdeckung, Belüftung usw.), der Beschaffenheit des Bodens (Vegetation, Fels, Asphalt oder Anderes) oder der Umgebung (Felder, Wald, Städte). Diese werden in der Regel für die Standard-Wetter-Dienstleistungen nicht berücksichtigt.
Simulation
Die Vorhersage (Simulation) für Temperaturen gilt, in Übereinstimmung mit den Richtlinien der WMO, für eine Höhe von 2m über Grund, sofern nicht anders angegeben. Abweichungen davon werden in der Legende angegeben.
Maximum- und Minimumtemperatur
Maximum und minimum Temperaturen zeigen jeweils die höchste respektive tiefste Temperaturen, die in einem spezifischen Zeitraum (z.B. die letzten 24h) aufgetreten sind.
Temperaturamplitude und -änderung
Die Temperaturamplitude ist die Differenz zwischen der Maximum- und Minimumtemperatur, die in einem spezifischen Zeitraum aufgetreten sind (z.B. in den letzten 24h).
Die Temperaturänderung zeigt, wie sich die Temperatur im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt 24 Stunden vorher verändert hat. Hier sind also positive und negative Werte möglich. Wie die Amplitude wird auch die Änderung der Temperatur in Grad Celsius (°C) oder Grad Fahrenheit (°F) angegeben.
Äquivalentpotentielle Temperatur
Die äquivalentpotentielle Temperatur (Theta-e) ist die Temperatur, die ein Luftpaket annimmt, wenn das enthaltene Wasser kondensiert, die dabei freiwerdende Energie dem Lufpaket zukommt und das Luftpaket dann auf das Druckniveau von 1000 hPa gebracht wird. Theta-e wird in Grad Celsius (°C) oder Grad Fahrenheit (°F) angegeben.
Ein feuchtes Luftpaket würde eine höhere äquivalentpotentielle Temperatur erreichen als ein trockenes Luftpaket in der gleichen Höhe. Der Grund dafür ist der exotherme Prozess der Kondensation, wo Energie wird frei und damit der Umgebung zukommt. Ein grösserer Wasserinhalt bedeutet also, dass mehr Wasser für Kondensation zur Verfügung steht: Das Resultat ist eine stärkere Erwärmung des Luftpakets. Folglich gibt die äquivalentpotentielle Temperatur Informationen über den Energieinhalt von Luftmassen: Je höher Theta-e, desto grösser der Energieinhalt.
Potentielle Feuchtkugeltemperatur
Die potentielle Feuchtkugeltemperatur (Theta-w) ist die Temperatur eines Lufpakets, wenn dieses adiabatisch bis zur Sättigung abgekühlt wird und dann feucht-adiabatisch auf das Referenz Druckniveau von 1000hPa gebracht wird. Theta-w wird in Grad Celsius (°C) oder in Grad Fahrenheit (°F) angegeben.
Wie die äquivalentpotentielle Temperatur kann die potentielle Feuchtkugeltemperatur beispielsweise für die Bestimmung von Luftmassen und Analysen von Fronten benützt werden.
Bezeichnungen und Aggregationen
Temperaturdaten können wie folgt angezeigt werden:
- Stündliche Temperaturen: Sind gemessen oder vorhergesagte Werte, die zur vollen Stunde angegeben werden, in der Regel 00:00, 01:00, 02:00 usw. bis 23:00 Uhr. Andere Zeitabstände sind auf Anfrage erhältlich.
- Tägliche Minima und Maxima: Die prognostizierten Minima und Maxima werden anhand 24 stündlicher Simulationen bestimmt. Manchmal können maximale oder minimale Messwerte der Messungen bis zu 2°C höher oder niedriger liegen, weil Temperaturen sich innerhalb von Stunden ändern können. Falls das Minimum am Abend auftritt (was selten vorkommt), dann wird dieses Minimum für den Tagesminimalwert verwendet.
- Tägliche Durchschnitte: sind die Durchschnitte der 24 stündlichen Werte, die entweder von den Vorhersagen oder den Messdaten kommen.
- Wochentemperaturen: können als Maxima oder Minima und manchmal als Durchschnitt angezeigt werden. Normalerweise werden Kalenderwochen, beginnend mit der Woche 1, 2 usw., des Jahres benutzt. Für monatliche Zusammenfassungen werden entweder die Wochen innerhalb von monatlichen oder 10-Tages-Aggregationen verwendet.
- Monatliche Temperaturen: diese können als Maxima oder Minima und manchmal als Durchschnitt angezeigt werden. Normalweise werden Kalendermonate verwendet.
- Jährliche Temperaturen: diese können als Maxima oder Minima und manchmal als Durchschnitte angezeigt werden. Normalweise werden Kalenderjahre verwendet. Für einige Anwendungen werden typische meteorologische Jahren verwenden.
Interpretation
Temperaturen sind immer abhängig vom tatsächlichen Ort und können sich in Abhängigkeit der Messungsart, Ort, Umfeld und persönlichen Wahrnehmung variieren. Für Vergleichszwecke sind die offiziellen Messungen am besten geeignet.
Für die Temperaturanzeige haben wir eine einheitliche globale Skala entwickelt, die von -70 bis +46°C in 2°C-Schritten einheitlich unterscheidet. Damit können wir in Tabellen, Diagrammen und Karten (siehe Bild rechts) alle Regionen und Jahreszeiten einheitlich darstellen, um einen schnellen und klaren Überblick über große Gebiete zu bekommen und damit Entscheidungen zu vereinfachen. Wir haben auch darauf geachtet, dass die verschiedenen Temperaturanzeigen einheitlich sind, was Sie an der Farbskala erkennen können. Außerdem sind die Farben so gestaltet, dass wichtige Übergänge (z.B. Frostgrenze) auch in einem Schwarz-Weiß-Druck zu erkennen sind.
Eine so breite Skala kann nicht jedes Detail im Bereich unter -35°C (was meist in dünn besiedelten Gebieten vorkommt) oder über 46°C (was sehr selten vorkommt) wiedergeben. Außerdem kann sie keine feineren Schritte (1°C) zwischen den verschiedenen Stufen abbilden und auch nicht zwischen 1°C-Schritten differenzieren. Sie kann auch nicht alle Abstufungen für Farbenblinde auflösen und, obwohl sie Grün und Rot durch Gelb trennt, um zwischen diesen Feldern zu unterscheiden, muss sie diese dann ihren kälteren (oder wärmeren) Nachbarfarben zuordnen.
Für Karten und Pictocasts, verwendet meteoblue eine Standardfarbskala von -45 bis +45°C, um die Interpretation zu erleichtern. Die Temperatur wird manchmal auch als Kurve mit einer Skala seitlich der Grafik dargestellt. Beispiele für Temperaturvorhersagen sind in den Meteogrammen, Pictocast und den Temperaturkarten zu finden.
Gefühlte Temperatur
Die "gefühlte Temperatur" (°C) ist die vom Menschen wahrgenommene Temperatur unter den Vorhersagebedingungen. Sie wird anhand eines Hitzeindex (HI, heat index), und eines Windauskühlungsfaktor (wind chill factor) berechnet.
Der Hitzeindex (HI) berechnet die Temperatur, die der menschliche Körper bei Erwärmung fühlt, unter Einbezug von Lufttemperatur und der Luftfeuchtigkeit: er steigt mit der Lufttemperatur und der relativen Feuchte, deren Anstieg die Wärmeabfuhr aus dem Körper erschwert. Direktes auftreffendes Sonnenlicht kann den Hitzeindex um bis zu 10°C steigern. Wenn der Hitzeindex 37°C übersteigt, braucht der Körper zusätzliche Hilfe zur Ableitung der Wärme, um Hitzestress und einen Kreislaufzusammenbruch zu vermeiden. Der Windchill (wind chill factor) gibt an, wie viel Wärme aus dem Körper durch Luftbewegung abgeführt wird. Er verringert gewöhnlich die gefühlte gegenüber der gemessenen Temperatur.
Unter windigen Bedingungen ist die gefühlte Temperatur niedriger als die tatsächliche Temperatur. Unter feuchten (und wärmeren) Bedingungen ist die gefühlte Temperatur höher als die tatsächliche Temperatur - diese Bedingungen bezeichnet man auch als "schwül" und treten vor allem im Sommer und in den Tropen, v.a. um den Äquator auf (Indonesien, Kenia, Ruanda, Congo, Brasilien, Peru).
Nullgradhöhe
Die Nullgradhöhe zeigt die Höhe der Nullgrad-Isotherme in der freien Atmosphäre an. Es ist die somit die Höhe, bei der die Temperatur 0°C beträgt und Wasser zu gefrieren beginnt mit zunehmender Höhe. Die Höhe wird in Meter (m) angegeben.