Niederschlag
Niederschlag bezeichnet in der Meteorologie Wasser inklusive seiner Verunreinigungen, das infolge der Schwerkraft in flüssiger (Regen) oder fester Form (Hagel, Schnee, Graupel) aus Wolken auf die Erde fällt. Niederschlag kann sich aber auch direkt durch Kondensation (Tau) oder Resublimation (Reif) an Objekten absetzten.
Regen
Regen ist flüssiger Niederschlag (Wassertröpfchen) und die häufigste Art des Niederschlags auf
der Erde.
Regen erfordert:
1. das Vorhandensein einer dickeren Schicht der Atmosphäre an oder über der Erdoberfläche, in welcher die
Temperaturen über dem Gefrierpunkt liegen.
2. die Kondensation des atmosphärischen Wasserdampfes zu
Wasserstropfen, die schwer genug sind, um zu Boden zu fallen.
Zwei Prozesse, die auch gemeinsam ablaufen
können, führen dazu daß die Luft mit Wasserdampf übersättigt wird und sich Regen bildet: Kühlen der Luft oder das
Hinzufügen von Wasserdampf zur Luft.
Hagel
Hagel bildet sich in instabilen Luftschichten, meistens im Sommer und bei der Entstehung von
Gewittern. Innerhalb eines Cumulonimbus finden heftige vertikale Bewegungen statt (Konvektion), wodurch sich die
Luft in den oberen Schichten der Wolke sättigt. Die hochgewirbelten Wassertröpfchen gefrieren, sobald sie auf einen
Kondensationskeim stoßen und bilden dann Hagelkörner. Diese können anwachsen, durch Wasser, das bis zu -39°C
unterkühlen kann und sich mit dem bereits vorhanden Hagelkorn vereint.
Beim Herabfallen beginnen die
Hagelkörner zu schmelzen, da die Luft nach unten hin wärmer wird. Die Hagelkörner am Boden sind deshalb kleiner als
diejenigen in der Wolke.
Die von Hagel betroffenen Gebiete sind meist klein, zudem fällt er nur für eine kurze
Zeit. Sind die Hagelkörner groß, können die Schäden folgenschwer und teuer sein.
Es ist schwierig Hagel
frühzeitig vorherzusagen, da es noch keine zuverlässige Methode gibt Hagelschlag zu messen oder zu erkennen.
Eisregen
Graupel besteht aus kleinen Hagelkörnern mit einem Durchmesser kleiner als 5 mm. Diese Art von
Niederschlag tritt, im Gegensatz zu Hagel, hauptsächlich im Winter auf, wenn sich warme Luft über kalte schiebt,
welche 0°C oder weniger hat.
In diesem Fall verhält es sich wie beim Hagel: Kleine Hagelkörner entstehen in
einem Cumulonimbus, werden aber nicht so groß wie echte Hagelkörner. Wenn diese kleinen Eiskörner anschließend durch
die warme Luftschicht fallen, schmelzen sie oder schmelzen teilweise und gefrieren in den kalten Luftschichten in
Bodennähe wieder zu Eiskörnern.
Graupel
Zwischen Hagel und Schnee findet sich Graupel mit einem Durchmesser von 2 bis 5 mm. Diese Art
von Niederschlag bildet sich ebenfalls im Cumulonimbus, aber die abfallenden Strömungen sind schwächer als
diejenigen, die für Hagel notwendig sind. Innerhalb der Wolke sammeln sich unterkühlte Tröpfchen zu Schneekristallen
- ein Vorgang der "Akkretion" genannt wird. Graupel tritt hauptsächlich kurz vor Schneefall auf und sieht aus wie
Raureiftröpfchen.
Im Gegensatz zu Schnee sind Graupelkörner leicht zerbrechlich. Oft zerbrechen diese beim
Aufprall auf dem Boden.
Schnee
Schnee ist eine feste Niederschlagsart in der Erdatmosphäre die in Form von kristallinem
Wassereis, genannt "Schneeflocken" aus den Wolken fällt.
Schnee entsteht, wenn sich in den Wolken feinste
Tröpfchen unterkühlten Wassers an Kristallisationskeimen (zum Beispiel Staubteilchen) anlagern und dort gefrieren.
Dieser Prozess setzt jedoch erst bei Temperaturen unter -12 °C ein, wobei Wasser in Abwesenheit von
Kristallisationsansätzen bei bis zu -40 °C flüssig bleiben kann.
Die dabei entstehenden Eiskristalle, weniger
als 0,1 mm groß, fallen durch zunehmendes Gewicht nach unten und wachsen durch den Unterschied des Dampfdrucks
zwischen Eis und unterkühltem Wasser weiter an. Auch resublimiert der in der Luft enthaltene Wasserdampf, geht also
direkt in Eis über und trägt damit zum Kristallwachstum bei.
Schneeflocken gibt es in einer Vielzahl von Formen.
Es bilden sich die bekannten
sechseckigen Formen aus. Wegen der besonderen Struktur der Wassermoleküle sind dabei nur Winkel von 60° bzw. 120°
möglich.
Jede Schneeflocke ist in ihrer Form einzigartig!
Jungfraujoch
Auf dem Snow Meteogramm unten sieht man die aktuelle Wettervorhersage für das Gebiet des Jungfraujochs (Schweiz). Die durchschnittliche Geländehöhe ist 2826m üNN (Meter über Normalnull = Meter über Meerespiegel). Das Meteogramm zeigt den vorhergesagten Temperaturverlauf in verschiedenen Höhen, sowie im unteren Teil der Graphik den vorhergesagten Gesamtniederschlag, die Schneehöhe und die Zu- oder Abnahme der Schneehöhe.
Vorhersagen
Im Folgenden siehst du für vier verschiedene Orte RainNow Vorhersagen vom 29.07.2010. Sie
zeigen den Niederschlag im Viertelstunden-Takt für die letzten 2 Stunden und die künftige Stunde an. Nun schaue auf
die RainNow Vorhersage vom Jungfraujoch und merke dir die Position der Niederschlagsgebiete (dunkel gefärbten
Bereiche).
Schaue auf die Karte. Hier steht der Berg Jungfraujoch im Mittelpunkt (A). Diese Karte zeigt - wie
auch die RainNow Vorhersage vom Jungfraujoch - die Umgebung in 25 Kilometern Entfernung.
Wie heißen die Orte,
in denen es Regnen soll bzw. geregnet hat? Vergleiche nun die Vorhersagen mit den RainNow Vorhersagen der
umliegenden Orte, für die ebenfalls eine RainNow Vorhersage vorhanden ist.
Beispiel: Auf der Jungfraujoch
RainNow Vorhersage ist im Süden ab 07:00 Uhr mit Schauern zu Rechnen, vorher nicht (Es sind erst ab 07:00 Uhr blaue
Flächen eingefärbt).
Jetzt schauen wir auf die Karte (rechts). Im Süden liegt unter anderem der Ort Mörel.
Jetzt schauen wir auf die RainNow Vorhersage von Mörel. Hier ist Mörel im Mittelpunkt der quadratischen Fläche. Also
muss es hier ab 07:00 in der Mitte blau eingefärbt sein. Vorher hat es in Mörel nicht geregnet. Daher darf vor 07:00
Uhr die Mitte nicht blau eingefärbt sein. So kannst du verfolgen, wo es in deinem Umkreis regnen wird und wo nicht.
RainNow Vorhersagen vom 29.07.2010: