Validierung von Anpassungsstrategien

Die Validierung von Anpassungsstrategien für den Klimawandel ist Teil der Entscheidungskette und ermöglicht den Städten eine wichtige Rückkopplungsschleife für die Planung, Prioritätensetzung und Durchführung ihrer Anpassungssmaßnahmen. Eine kontinuierliche Überwachung ist erforderlich, um neue Trends zu erkennen und zu analysieren, wie sich das Klima in der Stadt verändert.

  • Erfahren Sie mehr über unseren Validierungsprozess - Vergleich der Wetterdaten vor und nach der Umsetzung der Anpassungsmaßnahmen
  • Fallstudie: Triangel-Gebiet in Basel, Schweiz

Der durch den Klimawandel verursachte Anstieg der Lufttemperatur wirkt sich auf Städte stärker aus als auf ihre ländliche Umgebung. Die durchschnittliche Lufttemperatur in Städten ist mindestens 2°C höher als in ihrem Umland. Daher wird jeder zusätzliche Temperaturanstieg, der durch den Klimawandel verursacht wird, voraussichtlich schwerwiegende Folgen für die Städte haben.

Sobald die Stadt entschieden hat, welche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel am besten geeignet und am effizientesten sind, folgt die Umsetzung. Normalerweise schlägt meteoblue mindestens 4 Klimaanpassungsmaßnahmen an ausgewählten Standorten innerhalb der Stadt vor, je nach Entscheidung der Stadt.

Mindestens 6 Monate (vorzugsweise 12 Monate) bevor eine Stadt die Maßnahmen umsetzt, werden die Messstationen an vordefinierten Standorten, an denen die Maßnahmen stattfinden sollen, und in deren Umgebung (falls noch keine Messstationen vorhanden sind) nach einem Aufstellungsplan installiert. Diese Stationen sammeln kontinuierlich Daten vor und nach der Durchführung der Maßnahmen. Diese Messungen werden in einer statistischen Analyse verwendet, um die Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel zu validieren. Innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss der Anpassungsmaßnahme finden die ersten Validierungsanalysen statt, die es den Stadtplanern ermöglichen, die Wirkung der Anpassungsstrategien zu überwachen, neue Trends zu erkennen und analysieren, wie sich das Klima der Stadt verändert.

Beispiel: Triangel-Gebiet in Basel, CH

In diesem Bericht wird die Entsiegelung als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel getestet. Zu diesem Zweck wurde das sogenannte Triangel-Gebiet in der Schweizer Stadt Basel (im Erlenmatt-Quartier, in der Nähe des Badischen Bahnhofs) untersucht.

Eine große versiegelte Fläche wurde entsiegelt, mit Kies bedeckt und mit 18 kleinen Bäumen bepflanzt. Diese werden in den kommenden Jahren weiterwachsen und das Gebiet grüner machen (Abbildung unten).

Triangel-Gebiet vor den Anpassungsmaßnahmen (links) und danach (rechts)

Das dichte IoT-Messnetz in Basel wurde genutzt, um kleine Veränderungen der Lufttemperatur im Vergleich zur Umgebung (ohne Anpassungsmaßnahmen) zu erkennen. Um kleine Temperaturunterschiede im Triangel-Gebiet zu erkennen, wurden drei Monate vor Beginn der Umstrukturierungsarbeiten drei Sensoren in diesem Gebiet installiert. Darüber hinaus wurden 12 Referenzsensoren in der Umgebung zum Vergleich herangezogen (siehe Abbildung unten). Zum Vergleich wurden die Durchschnittswerte der drei Sensoren im Triangel-Gebiet und der 12 Sensoren im Referenzgebiet herangezogen.

Standorte der Messstationen im Triangel-Gebiet

Das Bild zeigt Standorte der meteorologischen Stationen im Triangel-Gebiet (drei Stationen innerhalb des schwarzen Kreises) und im umliegenden Referenzgebiet (12 Stationen innerhalb des blauen Kreises).

Die nächste Abbildung unten links zeigt die Lufttemperaturdifferenz (Triangel-Gebiet - Referenzgebiet) vor, während und nach der Umsetzung der Anpassungsmaßnahmen (links). Vor der Anpassung betrugen die Unterschiede zwischen dem Triangel-Gebiet und dem umliegenden Gebiet im Durchschnitt 0,3 °C, was bedeutet, dass das umliegende Gebiet wärmer als das Triangel-Gebiet war. Nach der Umsetzung der Anpassungsmaßnahmen im Triangel-Gebiet sind die Temperaturunterschiede zur Umgebung auf 0,6 °C gestiegen. Das Triangel-Gebiet hat also durch die Umsetzung der Anpassungsmaßnahme einen Kühleffekt von 0,3 °C erfahren.

Lufttemperaturdifferenz zwischen den Stationen im Triangel-Gebiet und den Referenzstationen in der Umgebung, gemessen vor, während und nach der Umsetzung der Anpassungsmassnahmen. Triangel-Gebiet, Basel. Temperaturunterschiede (in K) zwischen dem Triangel-Gebiet und den Referenzstationen vor den Anpassungsmassnahmen (rot) und nach den Anpassungsmassnahmen (blau). Der daraus resultierende Effekt auf die Lufttemperatur ist im grünen Boxplot zu sehen. Triangel-Gebiet, Basel.